Musiker, die jahrzehntelange Bühnenerfahrung und ein riesiges Team um sich haben? So bin ich Konzerte in Berlin gewöhnt. Aber wie ist es, wenn Kinder ihren ersten Bühnenauftritt haben und mehr noch, eigentlich hörgeschädigt sind und ihr Instrument mit einer speziellen Form des Musikunterrichts erst seit einem Jahr erlernen?
„Aus der Stille in den Klang“ ist ein wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt, das hörgeschädigte Kinder musikalisch fördert. Diese Kinder haben ein Cochlea-Implantat, also eine elektronische Hörprothese. Damit können sie Musik und Rhythmus eingeschränkt wahrnehmen.
Mit der neuartigen, von Elena Kondraschowa entwickelten Methodik lernen die Kinder Geige oder Klavier zu spielen und dabei besser und klangvoller zu hören. „Aus der Stille in den Klang“ wird von Aktion Kindertraum gefördert und begleitet vom Cochlear Implant Centrum (CIC) Wilhelm Hirte und dem Deutschen HörZentrum der Medizinischen Hochschule Hannover.
Aktion Kindertraum aus Hannover unterstützt dieses Projekt und hat ebenfalls in Zusammenarbeit mit BERND die Veranstaltung des Konzerts übernommen.
Gänstehautmomente vor 300 begeisterten Zuschauern
Ende Juni war es dann soweit: die teilnehmenden Kinder standen erstmals gemeinsam mit einem Quartett der NDR Radiophilharmonie und dem Schirmherr des Projekts, Starpianist Sebastian Knauer, gemeinsam auf der Bühne.
Das Team von BERND war dabei für den Konzertablauf, die Konzeption und die generelle Regie während der Veranstaltung in Absprache mit dem NDR zuständig.
Knapp 300 Leute besuchten im Rahmen der Fête de la Musique den kleinen Sendesaal des NDR in Hannover. Die Aufregung war groß, dabei gab es keinen Grund dafür. Nach der Eröffnung der NDR-Philharmoniker zeigten die Kinder, was sie innerhalb des letzten Jahres gelernt haben. Das war so einiges, das Publikum im Saal war begeistert und der Abend wurde mit stehenden Ovationen und der „Ode an die Freude“ beendet.